Guten Abend, meine Damen und Herren, liebe Freunde der Lobbacher Gespräche
Ich begrüße Sie herzlich zu einer neuen Veranstaltung im Rahmen unserer Lobbacher Gespräche, einer Veranstaltung, die uns heute mal wieder in die Abteilung Naturwissenschaft und Technik führt und damit natürlich auch das Thema Umweltschutz im weiteren Sinne berührt. Eine Veranstaltung der etwas anderen Art, bei der sich der ein oder andere vielleicht an den Physikunterricht erinnert fühlt, eine Veranstaltung auch, die den Beginn unserer Beschäftigung mit den Thema „Wasserstoff als Energieträger der Zukunft“ schlechthin markiert.
Lassen Sie mich dazu kurz etwas ausholen: Die Erzeugung von Energie ist eine der Grundbedürfnisse und damit Grundforderungen der Menschheit, sei es zur Fortbewegung oder zu Erzeugung von Wärme. Seit Jahrhunderten /Jahrtausenden greift man dabei (zur Energieumwandlung) auf fossile Brennstoffe zurück wie Holz, Kohle, Gas oder Erdöl, die z.B. verbrannt werden und dabei Wärme erzeugen bzw. im Verbrennungsmotor gleich auch noch Bewegung. Als Endprodukt entsteht dabei bekanntlich in der Regel Kohlendioxid mit allen beschriebenen Nachteilen. Will man das vermeiden, muss man auf natürlich Energiequellen wie Wind, Wasser oder Sonnenenergie zurückgreifen, bei denen es allerdings Probleme der termingerechten Verfügbarkeit geben kann (es mangelt also an Energiesouveränität). Im Gegensatz zur Kernspaltung, wie sie in Atomkraftwerken stattfindet, bilden sich bei der Fusion, die Anfang des 20. Jhd. entdeckt wurde, neue Atome unter Freisetzung gewaltiger Energiemengen, was natürlich sehr verlockend klingt, denn es könnte schlechthin das Energieproblem der Menschheit lösen. Manche sprechen sogar von einem neuen Energiezeitalter, dessen Beginn Sie heute mit uns hier erleben dürfen.
Welche Chancen und Risiken, welche technischen Herausforderungen damit verbunden sind, das wollen wir in der heutigen Veranstaltung beleuchten und diskutieren.
Dazu begrüße ich herzlich unseren Referenten, Herrn Dr. Josef Schweinzer, vom Max Planck-Institut für Plasmaphysik in München.
Herr Schweinzer hat in Wien Physik studiert und arbeitet seit 1991 am Max-Planck-Institut. In der Zeit von 2014 bis 2021 war er administrativer Geschäftsführer des IPP und ist jetzt verantwortlich für Kooperationen mit Firmen der Fusionsindustrie.
Es gibt Leute, die seit Jahren behaupten: „Wenn man irgendetwas über Kernfusion weiß, dann das, dass sie immer noch 30Jahre entfernt ist.“
Bitte, Herr Schweinzer, belehren Sie uns eines Besseren und beginnen Sie mit Ihren Ausführungen.